Michael Linner erhält den DFB-Sonderpreis

Der Rahmen war etwas kleiner, das Flair der DFB-Sonderpreises 2020 aber mindestens genau so gut. Im Gasthaus zur „Schönen Aussicht“ in Höslwang hatte die Kreisehrenamtsbeauftragte Carmen Jutta Gardill (Pittenhart) die Ehrenamtsverleihung für die Jahre 2020 und 2021 organisiert. Bis dato fand diese Veranstaltung immer in den Logen der Allianz-Arena auf Einladung des FC Bayern München im Rahmen eines Bundesligaspieles statt, da dies sowohl im Vorjahr als auch heuer nicht möglich war, ging der Fußballkreis Inn/Salzach diesen Weg.

Und Gardill sollte recht behalten, 19 ehrenamtlich tätige Funktionäre, Trainer, Platzwarte, Kioskverkäufer, Festorganisatoren oder in anderen Dingen im Rahmen ihrer Fußballvereine tätig wurden im Laufe des kurzweiligen Abends mit einer Laudatio geehrt. Und Gardill die mit ihrem Kreisvorsitzenden Michael Baumann (Rosenheim), dem Bezirksvorsitzenden Robert Schraudner (München) und dem Bezirksehrenamtsbeauftragten Andreas Gegg (Ingolstadt) den Abend gestaltete, hatte ein As im Ärmel: Manni Schwabl, der Präsident der SpVgg Unterhaching – unter anderem Spieler beim den drei bayerischen Klubs FC Bayern, 1. FC Nürnberg und beim TSV 1860 München – gab sich die Ehre und trat als Ehrengast auf. Und wer den Manni kennt, weiß dass es im Laufe des Abends nicht nur ernste Töne gab, es gab auch viel zu lachen. „Höslwang findet man nur, wenn man sich verfährt“, so umschrieb er seine Anreise. Schraudner nannte Zahlen in den Grußworten, 47 Prozent der über 14-jahrigen sind im Ehrenamt tätig. „Und nicht nur der Fußball würde sonst nicht funktionieren“. Sollten alle bezahlt werden, so wäre es der größte Posten im Staatshaushalt. „Danke an das Engagement und an die Personen, die normalerweise nicht im Mittelpunkt stehen, macht weiter so!“ Ehrenamt ist ein ganz wichtiges Thema, damit der Fußball läuft. „Bleibts bei der Stange“, forderte Schraudner die Geehrten auf.

Kurz ging er auf die letzten eineinhalb Jahre der Pandemie ein, dass es einen Lockdown gegeben hat, dass sogar nicht mehr Fußball gespielt werden konnte, „hat es seit dem Krieg“ nicht mehr gegeben. Mit Manni Schwabl führte Schraudner eine kleine Talkrunde durch. „Die Regionalliga ist schön“, unkte der Ex-Nationalspieler. „Wir sind im Amateursport angekommen. Er lobte die Jugend, die momentan für Schlagzeilen sorgen wie Jamal Musiala (FC Bayern), Florian Wirtz (Bayer Leverkusen) und Karim Adeyemi (Red Bull Salzburg). Letzter kam aus der Talentschmiede der Unterhachinger. „Gut, dass junge Spieler rauskommen, sie sind auch noch bodenständig“. Zum Ehrenamt sagte er, dass die Basis gestärkt werden muss, die Jugend und auch das Ehrenamt. Der Bezirksehrenamtsvorsitzende Andreas Gegg informierte, dass 15 Männer und fünf Frauen jährlich für ihre Tätigkeiten geehrt werden.
Er übernahm mit Schraudner, Schwabl, Baumann und Gardill den Ehrungsteil.

Geehrt wurden im Einzelnen: Aus der Ausschreibung 2020 wurden Manfred Lutz (TSV Bernau), Andreas Riedl (SV Weidenbach), Martin Kendlinger (SV Ostermünchen), Ernst Töglhofer (SV Bad Feilnbach), Ernst Grüner (TSV Altenmarkt), Rolf Eisenkolb (ASV Grassau), Hans Mayer (TSV Petting), Herbert Stadler (TSV Peterskirchen), Gerhard Stöttner (SpVgg Pittenhart), Hans Koroschetz (DJK SV Emmerting), Angelika Sewald-Löffelmann (TSV Schnaitsee) und Berta Schätz vom TuS Kienberg auf die Bühne gebeten. Das selbe galt für die Ausschreibung 2021: Hier waren Michael Linner (SV Prutting) Johann Schmid (SV Saaldorf), Heinz Pfefferkorn (TSV Palling), Hanni Brandhofer (SV Reichertsheim), Erika Pohlner (SC Inzell) und Alexandra Seisenberger vom FC Mühldorf die Ehrenamtlichen, die von Ihren Vereinen gemeldet wurden. Mit der 83-jährigen Berta Schätz („Fußball ist mein Leben“) vom TuS Kienberg hat auch Manni Schwabl ihren Liebling gefunden. „Die Leistung ist nicht hochgenug zu bewerten“, sagte in kleinen Plausch mit der sympathischen Kienbergerin. Schätz meinte dazu: „Wenn Fußball im Fernsehen kommt, ist der Abend gerettet“. Die Geehrten bekamen eine DFB-Uhr, eine Urkunde und von einer heimischen Schoko-Confiserie gab es einen Fußballer. Hansi Gehrlein, der Hausherr und Vorsitzende des FC-Bayern-Fanclubs „13 Höslwanger“ freute sich, dass der Bayerische Fußball-Verband in Höslwang Station machte. Mit den kulinarischen Köstlichkeiten und auch ein paar lockeren Sprüchen hatte Gehrlein mit seinen Frau Birgit den Applaus mehr als verdient.